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MADAURUS. 53. Route 327

Souk-Ahras (700m), mit 9000 Einwohnern (3900 Mohamme-
daner
), auf einer welligen Hochfläche zwischen fernen Höhenzügen
sehr anmutig gelegen, ist eine der freundlichsten kleineren Provinz-
städte
Algeriens, von ganz europäischem Zuschnitt. Der erst 1852
gegründete, als Knotenpunkt für die Landstraßen nach Constantine,
Bône und La Calle, sowie als Umschlagplatz für die Phosphate von
Tebessa (S. 329) rasch aufblühende Ort nimmt die Stätte des alten
Thagaste ein, des Geburtsortes des h. Augustin (S. 323), der seiner
Heimat in den Konfessionen liebevoll gedenkt. Am Fuße des durch
eine hübsche Rundsicht ausgezeichneten ehem. Burghügels sind
einige Altertümer aus Khamissa (S. 328) aufgestellt. In der Um-
gegend
viel Viehzucht und Weinbau.
Von Souk-Ahras nach Tunis s. R. 54.

53. Von Souk-Ahras nach Tebessa.

128km. Schmalspurbahn. Personenzug in -6 St. für 14.35,
10.90, 7.70 (Rückfahrkarte I. Kl. 20.20) fr. Bahnrestaurant nur in Claire-
fontaine
. Als Nachtquartier ist Morsott Tebessa vorzuziehen.

Souk-Ahras s. oben. Die Bahn überschreitet auf einem Via-
dukt
die Linie nach Tunis (R. 54) und wendet sich dann südl. in
Kehren, zuletzt zwischen Buschwald und Aleppokiefern abwärts in
das Tal der Medjerda (S. 339). 8km Les Tuileries.

Weiter in dem engen malerischen Seitental des Oued Chouk
zwischen Kiefernwäldern und Korkeichen aufwärts. Jenseit
(14km) Oued-Chouk (602m) durchfährt man am oberen Lauf des
hier Oued el-Hammam gen. Flüßchens abwechselnd kahles Hügel-
land
und enge Kalksteinschluchten mit Aleppokiefern.

28km Dréa (803m), Halfastation (S. 178). Nun zwischen
Feldern und mageren Wiesen s.w. weiter.

36km Mdaourouch (856m; kein Whs.), höchster Punkt der Bahn,
auf der Wasserscheide zwischen Medjerda und Mellègue (s. unten).

Ein Feldweg führt vom Bahnhof nach dem 7km östl. am NW.-Abhang
des Dj. Bou Sessou (1087m) gelegenen Eingeborenendorf Mdaourouch
(932m), dem Madaurus der Alten, Geburtsort des römischen Schrift-
stellers
L. Apulejus (geb. um 125 nach Chr.) und des Namphanion ( 198),
des ersten christlichen Märtyrers (archimartyr) der Berberei. Es war
einst Sitz einer berühmten Rhetorenschule, welcher der h. Augustin (S. 328)
seine Ausbildung verdankte. Auf dem Trümmerfelde, mit einem römi-
schen
Mausoleum
, Grundmauern einer altchristlichen Basilika u. a., ragt
weithin sichtbar, zum Teil zwischen späteren (berberischen?) Befestigungen,
das byzantinische Kastell aus der Zeit Solomons (S. 329) auf, ein Bau
von merkwürdig unregelmäßigem Grundriß.

Wer Glück hat, wird in Montesquieu oder Mdaourouch Reittiere für
den Ausflug nach Khamissa auf treiben können, das man andernfalls
von Souk-Ahras aus besuchen muß. Man folgt der Landstraße nach Sedrata
westl. bis zu der (14km) Karawanserei (Bordj; 840m) in der vom Oued
Tifech
durchströmten, einst fruchtbaren und dichtbevölkerten Plaine de
Tifech;
von hier nördl. nach dem (21km) Ksâr Tifech (960m), am Abhange
des Dj. Tifech (1100m), mit Trümmern einer byzantinischen Festung, dem
bedeutendsten Überrest des numidischen Tipasa. Weiter n.w. in der